Sawai Kenichi (1903 – 1988) war ein japanischer Schüler von Wang Xiangzhai. Er lebte zur Zeit des 2. Weltkriegs in China. Obwohl er ein erfahrener Kampfkünstler und hochrangiger Praktizierender des Judo (5. Dan), Kendo (4. Dan) und Iaido (4. Dan) war wurde er 1939 in Peking in einem Wettkampf von Wang Xiangzhai mühelos besiegt. Diese Erfahrung war erschütternd für ihn. So wollte er ein Schüler von Meister Wang werden. Aufgrund der politischen Spannungen zu dieser Zeit und der Aggression Japans gegenüber China lehnte Wang Xiangzhai dieses Gesuch ab. Da Sawai Kenichi außergewöhnlich hartnäckig war, akzeptierte er ihn nach einiger Zeit jedoch als Schüler.
Sawai Kenichi bei der Annahme eines Front-Kicks.
Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Taikiken und Yi Quan
Da Taikiken im Wesentlichen auf dem Yi Quan basiert gibt es vor allem Gemeinsamkeiten zwischen beiden Kampfkünsten. In der Tat entwickelt sich Yi Quan mit jedem Praktizierenden weiter. So dürfen sich Art und Weise des Shili und der Bewegung im Tuishou wie Sanshou der Übenden unterscheiden. Hier geht Yi Quan im Sinne der asiatischen Kampfkünste ganz neue Wege. Währende alte Kampfkünste auf das exakte Nachahmen einer Form Wert legen wie z.B. im Shaolin Quan oder Taijiquan, geht es im Yi Quan um die echte Erfahrung und Entwicklung des eigenen Verständnisses. Aus diesem Grund darf sich Yi Quan stetig weiterentwickeln. Wang Xiangzhai sprach immer wieder von der “Wissenschaft des Kämpfens” und kritisierte sehr das sture Auswendiglernen von Formen.
Taikiken unterscheidet sich zum Yi Quan dahingehend, dass einige Bewegungen Verwandschaft mit der japanischen Art und Weise ein Schwert zu führen zeigen, da Meister Sawai auch ein Praktizierender des Kendo und Iaido war. Die Haltungen im Zhan Zhuang (im japanischen ändert sich der Name zu Ritsuzen = stehende Zenmeditation) sind wesentlich übersichtlicher und der Fokus auf das Kumite mag ein bisschen stärker sein als im Yi Quan.